Strategische Interaktionen und Konflikte
Vor einiger Zeit haben wir einen Know How Beitrag über Compliance und Spieltheorie veröffentlicht. Einige mögen sich gefragt haben, was Compliance mit Spielen zu tun hat. Die Spieltheorie ist der Mathematik und den Wirtschaftswissenschaften zuzuordnen. Die Bezeichnung ist unglücklich, weil Gesellschaftsspiele nicht im Fokus der heutigen Spieltheorie liegen. Besser wäre die Bezeichnung Theorie strategischer Interaktionen oder strategischer Konflikte.
Strategische Interaktionen
Mit der Bezeichnung strategischer Interaktionen werden wir dem Thema Compliance schon einiges gerechter. Beim Onboarding beispielsweise verfolgen Finanzintermediär und Kunde eigene strategische Ziele, welche aber grundsätzlich verschieden sind. Der FI möchte einen neuen Kunden gewinnen, ohne sich Compliance Probleme aufzuhalsen. Der Kunde möchte Dienstleistungen des FI beanspruchen. Es gibt somit bei diesem "Spiel" keinen Gewinner und der andere ist automatisch der Verlierer. Die durchgeführten Interaktionen sind erfolgreich, wenn beide "Spieler" Ihre strategischen Ziele verfolgen konnten. Das Verhalten des FI hängt stark ab vom Verhalten des Kunden. All dies sind typische Eigenschaften, wie sie in der modernen Spieltheorie analysiert werden.